Geschichte

Die Short S.25 Sunderland wurde als Militärausführung des Verkehrsflugbootes S.23 Empire entwickelt. Noch bevor die S.23 im Juli 1935 ihren Erstflug absolviert hatte, forderte das britische Air Ministry deren Weiterentwicklung zu einer rein militärischen Version. Die Vorgaben von 1933 sahen ein viermotoriges, als Seeaufklärer verwendbares Flugboot vor. 1934 gab das Ministerium den Auftrag zum Bau eines Prototyps und im März 1936 wurde der Auftrag in eine Bestellung von 21 Flugzeugen umgewandelt. Der Erstflug des Prototyps erfolgte am 16. Oktober 1937.

Im Herbst 1938 traten die ersten Maschinen in den Dienst des RAF Coastal Command. Die Sunderland war das effektivste britische Flugboot des Zweiten Weltkrieges und wurde zur Seeaufklärung, U-Boot-Abwehr, für Transportaufgaben und im Seenotdienst eingesetzt. Insgesamt wurden im Laufe des Krieges 721 Maschinen in verschiedenen Versionen gebaut. Einige davon wurden nach Ende des Krieges zu Zivilmaschinen umgebaut, die teilweise noch bis in die 60er Jahre in verschiedenen Ländern flogen.

Der Bausatz:

Der Bausatz ist im Jahr 2012 als neue Form auf den Markt gekommen. Wie bei Italeri typisch kommt er in einem sehr ansprechend designten Stülpkarton, der auf der Vorderseite eine schöne Illustration einer MK. I bei der Bombardierung eines U-Boots zeigt. Auf der Rückseite finden sich wie immer die Bemalungshinweise. Insgesamt besteht der Bausatz aus 5 Spritzgussrahmen aus hellgrauem Plastik mit insgesamt 157 Teilen, 1 Klarsichtrahmen mit 57 Teilen und einem Bogen mit Fotoätzteilen zur Detaillierung von z.B. dem Cockpit oder Auspuffrohren. Außerdem ist noch ein Stück Faden,. sowie eine kleine Broschüre über die Short Sunderland mit Hintergrundinformationen und Fotos von echten Maschinen dabei.

Dafür das es sich um einen recht neuen Bausatz handelt, der erst einige Jahre auf dem Markt ist, offenbart er doch einige kleinere Schwächen, die ich so nicht erwartet hätte: Zum einen ist die Oberfläche etwas rauer als gewohnt und was vor allem auffällt ist, dass die versenkten Linien doch sehr breit geraten sind. Das habe ich bei neueren Italeri Bausätzen schon besser gesehen. Die Detaillierung ist alles in Allem recht gut, nur an manchen Stellen etwas einfacher gehalten, z.B. Motoren (von denen sieht man beim fertigen Modell aber wenig) und Waffenstände. Die Passgenauigkeit ist auch ziemlich gut, nur bei den oberen Bullaugen, die in der oberen Rumpfwölbung sitzen, war diese bei meinem Modell teilweise nicht so gelungen. Am Ende geht der Zusammenbau nach einer ersten Passprobe aber bis auf diese Stellen wohl recht reibungslos. Das Italeri sich entschlossen hat, das Hilfsfahrwerk beizulegen, finde ich auch nicht schlecht, so hat man die Möglichkeit das Modell auch in einer „an Land“ Version zu bauen.

Darstellbare Maschinen

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Decalbogen

Der Decalbogen lässt insgesamt sechs verschiedene Optionen zu:

  • Short Sunderland Mk.I, L2163, 210 Sqdrn., Oban, Schottland, 1941
  • Short Sunderland Mk.I, L5798, 210 Sqdrn., Oban, Schottland, 1940
  • Short Sunderland Mk.I, L5802, 95 Sqdrn., Freetown, Sierra Leone, 1941
  • Short Sunderland Mk.I, N9029, 230 Sqdrn., Östliches Mittelmeer, 1940
  • Short Sunderland Mk.I, T9071, 230 Sqdrn., Östliches Mittelmeer, 1941
  • Short Sunderland Mk.II, T9072, 204 Sqdrn., Bathurst, Großbritannien 1941/42

Fazit

Alles in Allem kann ich das Modell am Ende doch einigermaßen empfehlen, würde es aber aufgrund der vielen filigranen Kleinteile (MGs, Antennen, Verspannung der Schwimmer usw.) wohl eher dem geübteren Bastler an die Hand geben. Alternativen gibt der Markt in 1/72, außer einem Uralt-Modell von Airfix aus den 60ern, ja auch sowieso nicht her.