Geschichte
Bei der Heinkel He 115 handelte es sich um ein zweimotoriges Wasserflugzeug, dass in den 30er Jahren in Deutschland entwickelt wurde und das im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam.
Die Entwicklung der Heinkel He 115 begann 1935 nach einer Ausschreibung des RLM über ein Mehrzweckflugzeug als Ersatz für die He 59. Der Erstflug fand im August 1937 statt. Die Serienfertigung begann im Dezember 1938 und endete bereits im Juli 1940, da die Flugleistung am Ende doch nicht wirklich hat überzeugen können. Mit den Prototypen wurden insgesamt 223 Flugzeuge bei Heinkel gebaut.
Der Bausatz
Es handelt sich beim vorliegenden Bausatz um die Wiederauflage eines schon ziemlich betagten ehemaligen Matchbox Bausatz, der 1976 das Licht der Welt erblickt hat und der in Punkto Detaillierung und Passgenauigkeit den damaligen Maßstäben entspricht.
In der von Revell im Jahr 2013 überarbeiteten Schüttbox im typischen blauen Design befinden sich insgesamt 3 Rahmen mit 54 Teilen aus hellgrauem Spritzguss plus ein weiterer Rahmen mit 5 Klarsichtteilen. Das sind zwar nicht viele Klarsichtteile, aber durch die verglaste Nase und die sehr langgezogene Kanzel ergeben sich doch eine ganze Menge Verstrebungen und man braucht entweder eine ruhige Hand mit dem Pinsel oder viel Geduld beim Maskieren. Wem das nicht liegt, wird sich freuen zu hören, dass es ein Maskierungsset von Eduard für die He 115 gibt, der zwar im Moment nicht mehr im Programm zu sein scheint, aber trotzdem mit etwas Suchen noch zu finden ist. Das ist aber leider auch schon alles, was der Aftermarket an Optionen für diesen Bausatz hergibt und ich denke nicht, dass sich dieses in Zukunft ändern wird.
Die Detaillierung ist wohl eines der größten Probleme dieses Bausatz, denn sie ist an den meisten Stellen mäßig bzw. teilweise sogar gar nicht vorhanden. Man sollte es dem Bausatz eigentlich nicht wirklich vorwerfen, denn er ist ja nun schon bald 40 Jahre als, aber im Vergleich zu neuen Bausätzen fällt er natürlich deutlich ab:
Exemplarisch sei hier nur das Cockpit erwähnt. Der Sitz ist nur ein L-förmiger Block aus Plastik, Instrumente oder Bedienungselemente gibt es gleich gar keine. Aber dafür gibt es, wie bei Matchbox Bausätzen der Zeit üblich, einigermaßen gelungene Piloten, in diesem Fall eine komplette Besatzung von drei Mann. An einigen Stellen, z.B. bei den Landeklappen und Steuerrudern gibt es schon Gravuren, die relativ dick ausgefallen sind, wobei dann die restlichen Tragflächen im Kontrast wieder ziemlich reichlich detailarm ausgefallen sind. Kleinere Details, wie Wartungsklappen, Tankstutzen usw. sucht man hier vergebens. Auch der Motor ist nur insoweit vorhanden, als das man die Teile hat, die man am fertigen Modell dann auch sehen kann. Aber das ist wohl nur konsequent, denn die Motorabdeckungen können eh nicht offen dargestellt werden.
Darstellbare Maschinen
Mit dem beiliegenden Markierungsbogen können die beiden folgenden Maschinen dargestellt werden:
- Heinkel He 115 C-1, MZ+AH, 1./Küsten-Fliegergruppe 106, Cherbourg, Frankreich 1941
- Heinkel He 115 B-1, K6+CH, 1./Küsten-Fliegergruppe 406, Norwegen 1941
Wenn der Bausatz auch wenig Details hat, mit den Wartungshinweisen und Stencils hat man immerhin nicht gegeizt.
Fazit
Insgesamt ein durchschnittlicher historischer Bausatz, an einigen Stellen ziemlich detailarm, der aufgrund der wenigen Teile auch von Anfängern gut zu bewältigen sein sollte. Der niedrige Preis spricht ebenfalls noch für diesen Bausatz. Wenn man eine He 115 in 1:72 bauen will, hat man auch nicht wirklich eine Alternative. Vielleicht erbarmt sich ja Mal ein Hersteller und bringt einen zeitgemäßen He 115 Bausatz auf den Markt.
Schreibe einen Kommentar